"In Widersprüchen Perspektiven gestalten"

Arbeiten im Jugendamt zwischen Macht und Ohnmacht

Aachen, 17. Juni 2025 – An der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) fand heute die zweite Fachtagung der Vertiefungsspur ASD statt.

Unter dem Motto „In Widersprüchen Perspektiven gestalten“ versammelten sich Studierende, Fach- und Leitungskräfte aus Jugendämtern sowie weitere Interessierte, um sich mit den Herausforderungen und Chancen bei der Arbeit im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) auseinanderzusetzen.

Die „Vertiefungsspur Allgemeiner Sozialer Dienst in Jugendämtern“ an den Hochschulen evH Bochum, FH Münster sowie an der katho an den Standorten Aachen und Münster ermöglicht Bachelorstudierenden der Sozialen Arbeit, während des Studiums praktische und theoretische Kenntnisse für den ASD in Jugendämtern zu erwerben und nachzuweisen. Gefördert wird das großangelegte Projekt vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW.

Der Tag begann mit einem informellen Stehcafé, das den Teilnehmer_innen die Gelegenheit bot, erste Kontakte zu knüpfen und sich auf das vielfältige Programm einzustimmen.

Die offizielle Eröffnung erfolgte durch Grußworte von Dr. Thomas Weckelmann vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW, Prof. Dr. Martin Spetsmann-Kunkel, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen an der katho, sowie von Prof. Dr. Barbara Ortland, Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung an der katho.

Dr. Weckelmann betonte die Bedeutung des Projekts Vertiefungsspur: „Die Vertiefungsspur bietet den Fachkräften eine wertvolle Orientierung und Sicherheit im Arbeitsalltag. Sie zeigt, ob das Arbeitsfeld ASD zu den eigenen Stärken passt und fördert die Entwicklung professioneller Kompetenzen.“ Er hob hervor, dass das Projekt mit den drei Modellregionen nach Möglichkeit auf weitere Hochschulen ausgeweitet werden sollte, um die Fachkräfteausbildung nachhaltig zu stärken.

Prof.in Dr.in Ortland fasste die zentralen Botschaften des ASD-Projekts wie folgt zusammen: Das Modellprojekt leistet einen Beitrag zur Aktualisierung und Weiterentwicklung des Studiengangs Soziale Arbeit, indem es Lehrverantwortliche der Hochschulen und Praxisvertreter_innen der Jugendämter in den Dialog bringt. Im Mittelpunkt steht dabei die fachliche Qualität. Das Projekt fördert die enge Zusammenarbeit der Akteur_innen aus drei Modellregionen, die ansonsten in Konkurrenz zueinanderstehen.

Wie viel Kinderschutz, wie viel gewaltfreie Erziehung, wie viel Förderung können und wollen wir uns leisten?

Mit diesen grundlegenden Fragen führte Prof. Dr. Dominik Farrenberg, Projektleitung der Vertiefungsspur ASD in der Modellregion Aachen/Rheinland, inhaltlich in das Thema der Tagung ein. Prof. Dr. Farrenberg kontrastierte diese Fragen damit, dass die Arbeitspraxis im ASD vor allem dadurch charakterisiert wird, dass Fachkräfte Entscheidungen unter Unsicherheitsbedingungen treffen müssen. Dies führe dazu, dass sich die Arbeit vielfach an der Generierung von Wissen ausrichte und insofern einem Prinzip des Wissen-Wollens unterliege. In utopischen Überlegungen entfaltet er als Ergänzung zu diesem Prinzip mögliche Reichweiten eines Prinzips des Sorgens, welches Fürsorge und Selbstsorge umfasst, die existierenden Unsicherheiten ernst nimmt, um die Limitationen der Generierung von Wissen weiß und sich zumutet, die grundlegenden Fragen nach dem gesellschaftlichen Wert von Kindeswohl und gewaltfreier Erziehung immer wieder aufs Neue zu thematisieren und produktiv zu bearbeiten.

Ein wichtiger Programmpunkt waren die Workshops, die im zweiten Teil des Tages stattfanden. In zwei Durchgängen vertieften die Teilnehmer_innen anhand praktischer Fallbeispiele ihre Erfahrungen und reflektierten gemeinsam die Herausforderungen im Arbeitsalltag. Die Workshops wurden von Vertreterinnen und Vertretern der kooperierenden Jugendämter der Städteregion Aachen sowie Hochschulvertreter_innen der evH Bochum, der FH Münster und einer Kollegin des Jugendamtes Münster gestaltet.

Nach den Workshop-Phasen folgte eine Podiumsdiskussion, bei der Expert_innen wie Herr Pankrath, Leiter des ASD im Jugendamt der Stadt Aachen, Hanna Simon, KSD-Mitarbeiterin im Jugendamt Münster, sowie Prof. Dr. Dirk Nüsken, Projektleitung der Modellregion Ruhrgebiet, ihre Sichtweisen und Erfahrungen austauschten. Die Diskussion bot Raum für einen lebendigen Austausch über die Praxis und die zukünftige Entwicklung im Bereich ASD.

Zum Abschluss der Fachtagung präsentierten Studierende aus Aachen, Bochum und Münster in einem Kurzvideo ihre Erfahrungen, Erwartungen und Empfehlungen zur Vertiefungsspur ASD.

In seinem Resümee betonte Prof. Dr. Farrenberg das große Potenzial aller engagierten Akteure in der Vertiefungsspur, die die komplexen Herausforderungen aufgreifen und gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die Strukturen im Jugendamt zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.

Damit setzt die Vertiefungsspur ASD ein starkes Zeichen für Innovation und Zusammenarbeit im Dienste der jungen Menschen und ihrer Familien.

Das Projekt „Vertiefungsspur ASD“ wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW gefördert.

Die Workshops

11.00-12.30 Uhr – Kurzbeschreibung

Unsere Gesellschaft ist in den letzten Jahren zunehmend krisengeschüttelt. Davon bleibt auch die öffentliche Jugendhilfe nicht unberührt.

Zudem hat sich die Jugendhilfe mit immer weiteren gesellschaftlichen Erwartungen und gesetzlichen Vorgaben auseinanderzusetzen.

So sinnvoll und wichtig diese auch sind, wie z.B. das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz von Juni 2021 und das Landeskinderschutzgesetz von Mai 2022, müssen diese dennoch teils zusätzlich unter erschwerten Gegebenheiten wie dem Fachkräftemangel und grundsätzlich fehlenden Möglichkeiten der stationären Unterbringung von Kindern und Jugendlichen umgesetzt und bewältigt werden.

Wer sich dieser spannenden Herausforderung stellen mag und sich zudem gerne engagiert für die Rechte von Kindern, Jugendlichen und Familien einsetzt, findet im ASD des Jugendamtes ein überaus spannendes und auch kreatives Arbeitsfeld der Zukunft.

Im Workshop werden wir die besonders herausfordernden Anforderungen des Arbeitsfeldes beleuchten und aufzeigen, dass sich diese Arbeit mit ihren immer neuen Facetten für die Zukunft unserer Familien lohnt – auch und gerade in diesen spannenden Zeiten!

Referent*innen
Sabine Weller, Jugendamt Alsdorf
Jörg Urmes, Jugendamt Herzogenrath

11.00-12.30 Uhr – Kurzbeschreibung

Der Workshop beleuchtet die Rolle von Macht und Ohnmacht im professionellen Handeln. Anhand praktischer Fallbeispiele werden Grenzen, Herausforderungen und ethische Fragestellungen sichtbar gemacht. Ziel ist es, eine Idee zu entwickeln, wie ein bewusster Umgang mit Macht aussehen kann und was es für eine respektvolle Sozialarbeit braucht

Referentinnen

Simone Lang, Jugendamt StädteRegion Aachen
Katja Lauscher, Jugendamt StädteRegion Aachen

11.00-12.30 Uhr – Kurzbeschreibung

Nicht nur durch mediale Beiträge wie die WDR-Dokumentation „Jugendämter in Not: Kinder in Gefahr?“ wird in der Öffentlichkeit ein bestimmtes Bild der Arbeit in den Allgemeinen sozialen Diensten geprägt. Den Fragen, welchen Einfluss Medien auf die Außendarstellung der Jugendämter haben und welche Auswirkungen dies auf einen professionellen Beziehungsaufbau und die Beziehungsgestaltung zwischen Fachkräften und Adressat*innen hat, möchten wir in unserem Workshop nachgehen. Wir freuen uns auf Ihre Sichtweise und einen spannenden Austausch!

Referent 

Simon Selling, Jugendamt Stadt Aachen

11.00-12.30 Uhr – Kurzbeschreibung

Eine Inobhutnahme stellt für alle beteiligten Personen eine besondere und herausfordernde Situation dar. Das Gefühl der Macht und Ohnmacht liegt in solchen Momenten nah beieinander und kann auf allen Ebenen, in unterschiedlicher Form bestehen. In diesem Workshop wollen wird uns gemeinsam über diese Gefühle austauschen und beleuchten welche Gefahren und Ängste dies auf den unterschiedlichen Ebenen auslösen kann.

Referentinnen

Viktoria Kessel, Jugendamt Stadt Aachen

Bianca Büchel, Jugendamt Stadt Aachen

11.00-12.30 Uhr – Kurzbeschreibung

Fehler gehören zum Berufsalltag dazu und sind menschlich – oder? 

Was ist aber eigentlich ein Fehler z.B. in einem Jugendamt? Und wie kann in professionellen Kontexten aus Fehlern gelernt werden? In diesem Workshop gehen wir der Frage nach, wie Fallanalysen als Instrument der Qualitätsentwicklung genutzt werden können.

Welche Erkenntnisse lassen sich aus (z. T. unauflösbaren) Widersprüchen gewinnen? Und wie können Fallanalysen helfen, professionelles Handeln wie auch organisationale Bedingungen im ASD nachhaltig weiterzuentwickeln? Neben einer Einführung ins Konzept stehen praktische Übungen im Mittelpunkt, in denen Elemente einer Fallanalyse selbst angewendet werden.

Referent*innen

Prof. Dr. Dirk Nüsken, EvH Bochum
Marleen Steinbrich, EvH Bochum

11.00-12.30 Uhr – Kurzbeschreibung

Anders als viele denken, ist die Arbeit im Team ein wesentliches Merkmal der Tätigkeit im ASD: In der alltäglichen Arbeit, der kollegialen Beratung, bei Hausbesuchen und Einschätzungen im Kinderschutz etc. Funktioniert die Teamarbeit, ist sie ein zentraler Anker für Fachkräfte im ASD in strukturell unsicheren Gewässern und Situationen. Denn die Fallarbeit ist oftmals geprägt von schwer kalkulierbaren Dynamiken und (mitunter widersprüchlichen) Emotionen, die mehr oder weniger bewusst sind: Vertrauen, Angst und Verantwortung sind beispielsweise Gefühle, die wahrgenommen und gestaltet werden wollen.

Da Teamarbeit für eine gelingende Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien und Jugendliche in herausfordernden Lebenssituationen entscheidend ist, soll in dem Workshop fallbezogen am Thema gearbeitet werden. Wo und wozu findet in der ASD das Arbeiten in Teams statt? Wie wird dadurch professionelle Handlungsfähigkeit gestärkt? Wieso ist nicht jede Teamarbeit besser und was brauchen funktionierende Teams an „Pflege“ durch ihre Institutionen? 

Referentinnen

Prof.in Dr. Sabine Ader, FH Münster
Hannah Simon, KSD Münster

11.00-12.30 Uhr – Kurzbeschreibung

Auch im Kinderschutz geht es um ein respektvolles Miteinander, was für Fachkräfte wie Adressat*innen des Öfteren im Doing nicht ganz einfach fällt, weil man sich u.a. wechselseitig zuschreibt, nicht das Wohl des bzw. der Kinder im Blick zu haben.

Der Schlüssel zu einem, auch unter schwierigen Bedingungen,  gelingenden Hilfeprozess für Kinder und Eltern(-teile) ist auch in diesem Kontext eine wertschätzende Interaktion. Gelingt es auch unter schwierigen Rahmenbedingungen in Kontakt zu kommen bzw. zu bleiben, sind Adressat:innen eher in der Lage Veränderungsnotwendigkeiten, ggf. auch aus ihrer Sicht schwerwiegende Einschnitte in ihre Privatheit, z.B. durch die Fremdunterbringung des Kindes, mitzutragen.

Die Haltung der Fachkräfte im ASD und weiterer Akteure wird in diesem Workshop über Fallbeispiele dahingehend analysiert, wo Macht- aber auch Ohnmachtsperspektiven auf Seiten der Fachkräfte Adressat*innen unterstützende Prozesse gefährden und eher Kampf um die Frage, wer hat Recht, ins Zentrum stellen. Die kindliche Perspektive im Sinne einer stellvertretenden Beteiligung gilt hier als Schlüssel des Zugangs und wird näher betrachtet.

Abschließend wird auch das Thema Selbstfürsorge aufgegriffen, da es im Kontext von Ohnmachtsperspektiven für Fachkräfte zentral erscheint.          

Referent

Wolfgang Tenhaken, FH Münster

13.30-15.00 Uhr – Kurzbeschreibung

Der Workshop beleuchtet die Rolle von Macht und Ohnmacht im professionellen Handeln. Anhand praktischer Fallbeispiele werden Grenzen, Herausforderungen und ethische Fragestellungen sichtbar gemacht. Ziel ist es, eine Idee zu entwickeln, wie ein bewusster Umgang mit Macht aussehen kann und was es für eine respektvolle Sozialarbeit braucht.

Referent*innen
Simone Lang, Jugendamt StädteRegion Aachen
Katja Lauscher, Jugendamt StädteRegion Aachen

13.30-15.00 Uhr – Kurzbeschreibung

Das Studium der Sozialen Arbeit bietet durch seine breiten Grundlagen die fachliche Basis für die Arbeit mit vielfältigen Zielgruppen. Doch befähigt es auch hinreichend für die Arbeit als Fachkraft im Allgemeinen Sozialen Dienst? Zeichnet es ein realistisches Bild der Anforderungen und bereitet angemessen auf die vielen Facetten der Arbeit vor? Sind insbesondere Berufseinsteiger*innen vorbereitet auf das sich öffnende Spannungsfeld zwischen Macht und Ohnmacht? Wir teilen unsere persönlichen Erfahrungen und freuen uns besonders auf Ihre Gedanken, Erfahrungen und Vorstellungen!

Referent*innen
Daniela Werny, Jugendamt Stadt Aachen
Julia Düllmann, Jugendamt Stadt Aachen

13.30-15.00 Uhr – Kurzbeschreibung

Häufig muss die Arbeit im ASD den Spagat zwischen Begleitung und Unterstützung einerseits sowie Kontrolle und Einschätzung andererseits bewältigen. Doch wie lassen sich beispielsweise Perspektiven mit Familien entwickeln, auch wenn die Kinder in Obhut genommen wurden? Dabei wird die Rolle des Doppelmandats unter dem besonderen Fokus untersucht, wie die Familien in der Hilfeplanung hier weiter „im Boot gehalten“ werden und wie der wesentliche Baustein der Hilfe, die Partizipation aller Beteiligten, gewährleistet werden kann. Dieser und anderer Fragen möchten wir in unserem Workshop nachgehen, aus unserer Arbeit in zwei Sozialraumteams in verschiedenen Stadtbezirken berichten und anhand von realistischen Fällen die Herausforderungen, aber auch Chancen dieses Spannungsfeldes mit Ihnen diskutieren.

Referentinnen
Myriam Mehlkopf, Jugendamt Stadt Aachen
Nina Ljubarovskij, Jugendamt Stadt Aachen

13.30-15.00 Uhr – Kurzbeschreibung

Eine Inobhutnahme stellt für alle beteiligten Personen eine besondere und herausfordernde Situation dar. Das Gefühl der Macht und Ohnmacht liegt in solchen Momenten nah beieinander und kann auf allen Ebenen, in unterschiedlicher Form bestehen. In diesem Workshop wollen wird uns gemeinsam über diese Gefühle austauschen und beleuchten welche Gefahren und Ängste dies auf den unterschiedlichen Ebenen auslösen kann.

Referent*in
Viktoria Kessel, Jugendamt Stadt Aachen

Bianca Büchel, Jugendamt Stadt Aachen

13.30-15.00 Uhr – Kurzbeschreibung

Fehler gehören zum Berufsalltag dazu und sind menschlich – oder?

Was ist aber eigentlich ein Fehler z.B. in einem Jugendamt? Und wie kann in professionellen Kontexten aus Fehlern gelernt werden? In diesem Workshop gehen wir der Frage nach, wie Fallanalysen als Instrument der Qualitätsentwicklung genutzt werden können.

Welche Erkenntnisse lassen sich aus (z. T. unauflösbaren) Widersprüchen gewinnen? Und wie können Fallanalysen helfen, professionelles Handeln wie auch organisationale Bedingungen im ASD nachhaltig weiterzuentwickeln? Neben einer Einführung ins Konzept stehen praktische Übungen im Mittelpunkt, in denen Elemente einer Fallanalyse selbst angewendet werden.

Referent*innen
Prof. Dr. Dirk Nüsken, EvH Bochum
Marleen Steinbrich, EvH Bochum

13.30-15.00 Uhr – Kurzbeschreibung

Anders als viele denken, ist die Arbeit im Team ein wesentliches Merkmal der Tätigkeit im ASD: In der alltäglichen Arbeit, der kollegialen Beratung, bei Hausbesuchen und Einschätzungen im Kinderschutz etc. Funktioniert die Teamarbeit, ist sie ein zentraler Anker für Fachkräfte im ASD in strukturell unsicheren Gewässern und Situationen. Denn die Fallarbeit ist oftmals geprägt von schwer kalkulierbaren Dynamiken und (mitunter widersprüchlichen) Emotionen, die mehr oder weniger bewusst sind: Vertrauen, Angst und Verantwortung sind beispielsweise Gefühle, die wahrgenommen und gestaltet werden wollen.

Da Teamarbeit für eine gelingende Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien und Jugendliche in herausfordernden Lebenssituationen entscheidend ist, soll in dem Workshop fallbezogen am Thema gearbeitet werden. Wo und wozu findet in der ASD das Arbeiten in Teams statt? Wie wird dadurch professionelle Handlungsfähigkeit gestärkt? Wieso ist nicht jede Teamarbeit besser und was brauchen funktionierende Teams an „Pflege“ durch ihre Institutionen?

Referent*innen
Prof.in Dr. Sabine Ader, FH Münster
Hannah Simon, KSD Münster

13.30-15.00 Uhr – Kurzbeschreibung

Auch im Kinderschutz geht es um ein respektvolles Miteinander, was für Fachkräfte wie Adressat*innen des Öfteren im Doing nicht ganz einfach fällt, weil man sich u.a. wechselseitig zuschreibt, nicht das Wohl des bzw. der Kinder im Blick zu haben.

Der Schlüssel zu einem, auch unter schwierigen Bedingungen,  gelingenden Hilfeprozess für Kinder und Eltern(-teile) ist auch in diesem Kontext eine wertschätzende Interaktion. Gelingt es auch unter schwierigen Rahmenbedingungen in Kontakt zu kommen bzw. zu bleiben, sind Adressat:innen eher in der Lage Veränderungsnotwendigkeiten, ggf. auch aus ihrer Sicht schwerwiegende Einschnitte in ihre Privatheit, z.B. durch die Fremdunterbringung des Kindes, mitzutragen.

Die Haltung der Fachkräfte im ASD und weiterer Akteure wird in diesem Workshop über Fallbeispiele dahingehend analysiert, wo Macht- aber auch Ohnmachtsperspektiven auf Seiten der Fachkräfte Adressat*innen unterstützende Prozesse gefährden und eher Kampf um die Frage, wer hat Recht, ins Zentrum stellen. Die kindliche Perspektive im Sinne einer stellvertretenden Beteiligung gilt hier als Schlüssel des Zugangs und wird näher betrachtet.

Abschließend wird auch das Thema Selbstfürsorge aufgegriffen, da es im Kontext von Ohnmachtsperspektiven für Fachkräfte zentral erscheint.

Referent*innen
Wolfgang Tenhaken, FH Münster

Kontaktpersonen

Wissenschaftliche Mitarbeitende an den Projektstandorten

Bei Fragen zur Fachtagung wenden Sie sich gerne an uns.